Symphony X: „Underworld“

symphNa, erraten, was die Prog Metaller erster Güte hier wohl im Auge hatten. Blöde Frage eigentlich, die Songtitel sprechen für sich, auch wenn man keinen Peil vom aktuellen Scheibchen der US-Amerikaner hat: Orpheus und Eurydike lassen grüßen. Griechische Mythologie eben. Und der Sound erst… erhaben geht´s schon mal mit dem Intro los, das ganze Album durch ist gut bestückt mit zackigen Gitarren, immens ausdrucksstarkem, leicht rauem, kernigen Gesang. Nicht ohne Grund gilt Russel Allen als DER Prog Metal-Sänger (oder wie nannte Arjen Lucassen ihn? Sir Russel Allen). „Nevermore“ ist ein symphonischer Kracher, der sich gewaschen hat, virtuos zu jeder Sekunde, mit gekonnten Breaks und vor lauter Frickelei wird weder bei diesem noch bei einem andern Track dieses Schmuckstücks die Eingängigkeit und emotionale Tiefe und Ausstrahlung vergessen.

Die enorm ausdrucksstarken Vocals zeigen sich mal wieder von der besten Seite: Sehnsüchtig, kraftvoll, überzeugend und die Hauptlines passen wie die Faust aufs Auge. Klar, Symphony X wären nicht Symphony X, würden da nicht ständig eine andere Line, eine Menge an Facetten und Einsprengseln im Background arbeite. Der Titeltrack, „Underworld“ , ist absolut beeindruckend, scharf an der Grenze zum Modern Metal, entsprechend mit staccatohaften Momenten versehen, aggressiver Tiefe und Vielschichtigkeit, die wieder in ausgiebige, ausgedehnte und weite Melodiebögen münden.

„Without You“ hat einen fetten Touch an Blues und Hardrock im Gepäck, während „Kiss Of Fire“ eine bitterböse Atmosphäre verbreiter und recht unheimlich anmutend und gruslig zu Gange geht. Mystisch, mit einem leichter Touch Morgenland, virtuosen Gezupfe und auch mal das eine oder andere Synthie-Einsprengsel für die Wärme des Sounds finden sich auf diesem Album zusammen. Eijn facettenreiches Album der Extra-Klasse mit modernen wie zeitlosen udna uch klassischen Elementen, die gekonnt vermischt und verwebt werden zu einem wuchtigen Paket an Emotionen, technischer Höchstleistungen und dennoch die Klasse des Könnens nur erahnen lassen, wirkt doch alles so selbstverständlich und leicht. EV

Tracklist:

Overture
Nevermore
Underworld
Without You
Kiss Of Fire
Charon
To Hell And Back
In My Darkest Hour
Run With The Devil
Swan Song
Legend

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